Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Energiekommune 1/13

Stadtentwicklung im baden-württem- bergischen Ludwigsburg: „Bei der Aufarbeitung der Maßnahmen für den Gemeinderat gab es etwas Un- verständnis und Verwirrung, da nicht alle so im Thema Energie verankert sind.“ Alle Akteure miteinbeziehen Um diese Verankerung zu erhöhen, ist es ganz wesentlich, alle Akteure rechtzeitig in die Erstellung und Um- setzung eines Konzeptes miteinzube- ziehen. Dazu zählen die Betroffenen in der Verwaltung, die Kommunalpo- litiker und sogenannte „stakehol- der“, wie etwa Umweltverbände, Schulen, Unternehmen, Stadtwerke, Kredit- und Geldgeber sowie die ört- liche Presse. In Ludwigsburg werden sie beim „Runden Energietisch“ in- formiert; Ergebnisse und vorgeschla- gene Maßnahmen werden dort di- skutiert und ergänzt. Bürgerinnen und Bürger wiederum werden in der „Zukunftskonferenz Energie“ mit- eingebunden. „Hier kommen alle Er- gebnissse und Vorschläge noch ein- mal auf den Prüfstand“, so Wenninger. In der bayerischen Gemeinde Ascha lief es andersherum: Hier sammelten die Bürger in mehreren Arbeitskreisen zunächst eigene Ideen. „Die wurden dann im Steue- rungsteam auf ihre Umsetzbarkeit hin ausgesucht“, so Bürgermeister Wolfgang Zirngibl. Auch wenn die Kommune ihr Konzept von 1998 bis 2000 selbst er- stellt hat – „heute würde ich mich da- bei unterstützen lassen“, sagt Zirn- gibl. Mittlerweile gibt es viele erfah- rene Agenturen und Büros (siehe Kasten). Bei Kommunen über 50000 Einwohnern gilt ein Euro pro Einwohner als grober (Mindest-) Richtwert für die Kosten eines exter- nen Klimaschutzkonzeptes. Bei klei- neren Kommunen kann ein Konzept auch ein Vielfaches davon pro Ein- wohner kosten. Auf jeden Fall lohnt es sich für Kommunen nicht nur aus finanziellen Aspekten, im akuellen Antragsfenster zwischen 1. Januar und 31. März 2013 einen Förderan- trag im Rahmen der Klimaschutzini- tiative zu stellen: Die vom BMU ge- stellten Mindestanforderungen die- nen auch der Qualitätssicherung. Sechs Schritte schreibt das BMU zwingend vor: Energie- und CO2-Bi- lanz, Potenzialanalyse, Akteursbetei- ligung, Maßnahmenkatalog, ein Con- trolling-Konzept und ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit. Maßnahmen abstimmen Im Detmolder Konzept vermisst Hei- ke Scharping von der städtischen Kli- maschutz-Koordination eine Bewer- tung, die den vorgeschlagenen Maß- nahmen Effekte und Kosten zuordnet. Daher ist für sie das ohne BMU-Förderung entstandene Papier „zunehmend weniger hilfreich“. So seien etwa die Maßnahmenvorschlä- ge auf Zuruf von Teilnehmern eines Fachgremiums entstanden. Wichtige Bereiche wie (Individual-)Verkehr oder Wirtschaft fehlten fast vollständig. Auch würden sich einzelne Maßnah- men zum Teil widersprechen, etwa wenn es im Konzept zwei gegensätz- liche Vorschläge für die Förderung nachträglicher Wärmedämmung gebe. Eigentlich bietet ein Klimaschutz- konzept genau die Chance, Maßnah- men sinnvoll aufeinander abzustim- men und Prioritäten festzulegen. „Sonst macht man hier ein bisschen was und da ein bisschen was“, so Anja Wenninger aus Ludwigsburg. Wer die Themen Energieversorgung und Klimaschutz zielorientiert und passgenau gestalten möchte, kommt ihrer Meinung nach an einem Ge- samtkonzept nicht vorbei. Für den Maßnahmenkatalog schreibt das BMU vor, dass Kosten, Effekte und regionale Wertschöpfung beziffert werden. Handlungsschritte, Zeitrahmen, Verantwortliche, Ziel- gruppen und Erfolgsindikatoren müssen benannt und die Maßnah- men priorisiert werden. Es macht Sinn, dass Kommunen mit ihren Bemühungen um den Kli- maschutz bei sich selbst anfangen – K L I M A S C H U T Z 9JANUAR 2013Energiekommune Hilfreiche Literatur: „Klimaschutz in Kommu- nen“. Zu bestellen bzw. herunterzuladen unter www.leitfaden.kommunaler-klimaschutz.de. DasbeimHerausgeber,demDeutschenInstitut fürUrbanistik(difu) angesiedelteService-und Kompetenzzentrum:KommunalerKlimaschutz bietet Kommunen Erstberatung an. Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz,Tel.03039001-170,kontakt@klima- schuzt-in-kommunen.de., www.klimaschutz-in- kommunen.de. Auf der Webseite finden sich zahlreiche Beispiele kommunaler Klima- schutzkonzepte.Unter„LinksundLiteratur“ist eine Liste von Beratungs- und Ingenieurbüros hinterlegt, die Konzepte erstellen. Förderanträge sind einzureichen bei: Projektträger Jülich (PtJ), Geschäftsbereich Um- welt, Zimmerstraße 26-27, 10969 Berlin, Tel. 030 20199-577, ptj-ksi@fz-juelich.de „DasPlusfürIhrKlimaschutzkozept“istThema eines Workshops auf dem 3. Kongress Ener- gieautonomeKommuneimApril2013(vgl.S.4) Weitere Informationen Foto:DanielWilleke Spart Dessau-Roßlau viel CO2 und Geld ein: Bus, der mit Bioerdgas fährt.

Pages