Nahwärme für Energiegenossen Energiegenossenschaften spielen eine immer größere Rolle in der deutschen Energielandschaft. Bei den Kur- sen, die genossenschaftliche Projektentwickler ausbil- den, rückt zunehmend das Thema Nahwärme in den Mit- telpunkt. „Früher musste man ein bißchen verrückt sein, für die Idee brennenundgleichzeitigeinenlangenAtemhaben“,beschreibt BurghardFliegerdienotwenigenCharakterzügeeinstigerPionier- genossen. Heute sind die bundesweit mehr als 650 Energiege- nossenschaften etabliert. Sie profitieren inzwischen von einer unterstützendenStruktur,zuderauchFliegermitseinerinnova eG zählt. „Im Grunde geht es um die drei Themenfelder Technik, Ver- waltungundKommunikation,“beschreibtFliegerdieAnforderung anEnergiegenossen.DaFähigkeiteninallendreiBereichensel- tenineinereinzelnenPersonzufindenseien,geltees,geeignete Mitstreiter zu finden. Eine gute Plattform hierzu sind beispiels- weisedieKursefürProjektentwicklervonEnergiegenosenschaf- ten.BeidemLehrgang,derimNovemberdiesesJahresinSchles- wig-Holsteinstartet,sollerstmalsdasThemaNahwärmeimMit- telpunkt stehen. „Hier dürfte nach dem Abflauen der Projekte im Photovoltaikbereich aktuell ein zentraler Schwerpunkt für Energiegenossenschaftenliegen“,soFlieger.IndiesemZusam- menhang seien Blockheizkraftwerke ein wichtiges Thema. Laut einer Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandese.V.(DGRV)spielte2012nochdieStromer- zeugungdiewichtigsteRollebeidenGenossenschaften:87Pro- zent widmeten sich diesem Thema, 20 Prozent betrieben ein Wärmenetz und 19 Prozent erzeugten Wärme. baf www.energiegenossenschaften-gruenden.de, www.dgrv.de Power-to-Gas als Option Für kommunale Versorger ist das Speichern von Regene- rativ-Strom in Form von Wasserstoff oder Erdgas umso interessanter,jebreiterdieFirmenamEnergiemarktprä- sent sind. DasschreibtderVerbandkommunalerUnternehmen(VKU) ineinerBroschürezumEinsatzvonPower-to-Gas-Anlagen.Drei Faktoren bestimmen die Wirtschaftlichkeit – der Zugriff auf ei- gene Regenerativ-Kapazitäten, der Betrieb eines Strom- sowie einesGasnetzes.PowertoGasistdanneineMöglichkeit,denre- generativen Strom in Zeiten schwacher Nachfrage in Form von WasserstoffoderErdgaszuspeichern.DerBetriebeigenerÖko- stromkraftwerke ist also quasi eine Voraussetzung. WenndasStadtwerkzudemeinStromnetzunterhält,indas regelmäßighoheAnteileanerneuerbarenEnergieneingespeist werden, könne die Anlage kritische Stromnetzsituationen und somiterforderlicheInvestitioneninsStromnetzvermeidenhel- fen. Ein eigenes Gasnetz erweitert die Optionen der Vermark- tung.DabeiistderZugangzumFernleitungsnetzbesondersat- traktiv, weil dort höhere Anteile Wasserstoff eingespeist wer- den können als auf lokaler Ebene. Wasserstoff fällt bei der Umwandlung des Stroms zu Gas als erstes an. Die weitere Um- wandlung in Methan kann entfallen. Zu den kommunalen Unternehmen, die ein solches Projekt mit Bundesmitteln planen, zählen die Stadtwerke Wunsiedel. DieeigenenRegenerativ-Kapazitätensollensostarkausgebaut werden, dass sie mehr als 100 Prozent des Eigenbedarfs de- cken können. Die Überschüsse sollen als Gas gespeichert und jenachBedarfverwertetwerden.AußerdemwillWunsiedelNetz- dienstleistungen erbringen. OliverRistau www.vku.de, www.s-w-w.com 9/13 Der Infodienst für die lokale Energiewende Energiekommune www.energiekommune.info Foto:BarbaraFrey Fördermittel für Klimaschutz-Bildungsprojekte Noch bis zum 30. September 2013 können Verbände, Verei- ne, Schulträger, Hochschulen und vergleichbare Einrichtun- gen die Förderung von Klimaschutzprojekten beantragen. DiesemüssensichaufdieBereicheWirtschaft,Kommunen,Ver- braucheroderBildungbeziehenunddiedortigenAkteurezukli- mafreundlichem Verhalten bewegen. Infos: Tel. 030 20199-488, www.ptj.de/klimaschutzinitiative N O T I Z E N