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Energiekommune_2014_07

Wir stecken noch in der Ist- Analyse, sagt Thomas Blum, Kämmerer der kleinen Schwarzwald-Gemeinde Gutach. Im März 2012 startete der Ort seine Teil- nahme am European Energy Award (eea), 2013 ging es dann laut Blum so richtig los. Eineinhalb Jahre später ist er immer noch damit beschäftigt, Daten zu erheben und aufzubereiten. „Das ist mehr Aufwand, als das poli- tische Gremium am Anfang gedacht hat“, konstatiert Blum. In der Ist- Analyse erfasst, analysiert und be- wertet eine Kommune ihre bisheri- gen Aktivitäten im Energiebereich. Danach erstellt sie ein Arbeitspro- gramm mit Maßnahmenkatalog er- stellt, setzt Projekte um und lässt sie überprüfen. „Für eine kleine Gemeinde ist es ein wahnsinniger Aufwand“, sagt Jens Krauße, Bürgermeister der säch- sischen 2820-Einwohner-Gemeinde Großharthau. Seiner Meinung nach bewertet der eea konzeptionelle Ar- beit zu stark: „Ich würde mir wün- schen, dass die Praxis mehr zählt.“ Er sei beispielsweise davon über- zeugt, dass ein Ort, in dem weniger als 5000 Einwohner leben, kein Ver- kehrskonzept brauche. Da passiere viel auf Zuruf und man müsse nicht alles schriftlich fixieren und protokol- lieren. Letztendlich hat sich Krauße aber den Anforderungen des eea ge- beugt und ein Verkehrskonzept für Großharthau geschrieben – „da hab ich dann reingeschrieben, was wir schon erfüllt hatten“, sagt er. „Es wird oft mit Kanonen auf Spatzen geschossen“, glaubt auch Prof. Wolfgang Irrek von der Hoch- schule Ruhr-West. Was für Städte und Landkreise Sinn mache, sei für kleine Orte bisweilen wenig zielfüh- rend. „Sie sollten überlegen, ob sie sich nicht mit einer Nachbarkommu- ne oder dem Landkreis zusammen- tun wollen“. Auf diese Weise ließen sich der enorme Zeit- und Kostenauf- wand reduzieren. Vorsprung vor den anderen Wolfgang Wörner in der baden-würt- tembergischen 2600-Einwohner-Ge- meinde Dürmentingen hatte kürz- K L I M A S C H U T Z 8 7/ 2014Energiekommune KLIMASCHUTZ:Kleine Der European Energy Award verhilft auch kleinen Kom- munen zu Fortschritten beim Klimaschutz. Aller- dings sollten sie sich über den hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand be- wusst sein. Dürmentingens Bürgermeister Wolfgang Wörner (im grauen Anzug) nimmt gemeinsam mit Mitgliedern des Energieteams den eea entgegen. Foto:GemeindeDürmentingen

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