2 6/ 2013Energiekommune Kommunen brennen für effiziente Innen- und Außenbeleuchtung DieeinzelnenFörderbereichederKommunalrichtliniedes Bundesumweltministeriums (BMU) wurden in dem Ende März geschlossenen Beitragsfenster für 2013 sehr un- terschiedlich stark nachgefragt. Während die Anzahl der Förderanträge bei Innenbeleuch- tung und Lüftung sowie bei der Außenbeleuchtung jeweils vier- stelligist,wollenetwa300KommuneneinKlimaschutzkonzept gefördert bekommen, weniger als halb so viele wollen beste- hendeKonzepteetwamithilfeeinesKlimaschutzmanagersum- setzenodersichderklimagerechtenMobilitätwidmen.Etwa50 Kommunen möchten mithilfe eines Coachings ins Thema Kli- maschutz einsteigen. Die genauen Zahlen sollen laut Projektträger Jülich in den nächsten Tagen vorliegen. Derzeit werden die letzten der über 3000 Anträge ins System aufgenommen. Im Juni und Juli organisieren das Service- und Kompetenz- zentrum: Kommunaler Klimaschutz und der Projektträger Jü- lichbundesweitInformations-undVernetzungstreffenfürAntrag- steller im Rahmen der Kommunalrichtlinie. DieZusagedesBMU,alleförderfähigenAnträgederKommu- nalrichtlinie zu bewilligen, geht nach Einschätzung des grünen Haushaltsexperten Sven-Christian Kindler auf Kosten anderer im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative finanzierter Programme.DaüberdenvonErlösendesEmissionshandelsge- speisten Energie- und Klimafonds statt wie geplant 172 Millio- nen Euro nur noch etwa 96,5 Millionen Euro zur Verfügung ste- hen, wird bei der Förderung etwa für Hybridbusse im öffentli- chen Nahverkehr und Mini-KWK-Anlagen gespart. baf www.kommunaler-klimaschutz.de Kommunen sind Vorreiter der Schweizer Energiewende Regionale Versorger und Energiegenossenschaften sind wesentlich für das Ziel der Schweiz, in den kommenden zwanzig Jahren aus der Kernenergie auszusteigen. ZudenkommunalenVorreiternderSchweizerEnergiewende zählen die Industriewerke Basel, die ihre Kunden mittelfristig zu 100 Prozent mit Strom aus eigenen regenerativen Kraftwer- kenversorgenwollen.DerAusbaufindet2013durchdenKaufvon Windparks in Frankreich seine Fortsetzung. Dank dieser „lang- fristigenInvestitionspolitik“habedasöffentlicheUnternehmen lautVorstandschefDavidThiel2012einenRekordgewinnerzie- lenkönnen.AuchanderekommunaleVersorgerwiedieEWBaus BernsetzennebendemInlandaufdenEinkaufimAuslandetwa von PV-Kraftwerken in Spanien. Die Energiegenossenschaft ADEV aus Liesetal, unweit der Grenze bei Rheinfelden, zählt zu den ältesten Regenerativ-Ge- nossenschaftenimdeutschsprachigenRaumundbautseit1986 Regenerativ-Kraftwerke in der Gemeinde und den Nachbarre- gionen. Bürger können sich an den Solar-, Wind- und Kleinwas- serkraftwerken beteiligen und erhalten dafür eine kleine Divi- dende. Auch mit Genossenschaftsanteilen und Krediten kön- nen Privatiers die Ziele der ADEV unterstützen. 2012 erzeugten dieKraftwerkegut27,5MillionenKilowattstundenRegenerativ- Strom.DieSchweizwillbis2050mithilfeerneuerbarerEnergien aus der Kernkraft aussteigen. Oliver Ristau Biogasanlage abgelehnt DerGemeinderatdesrheinland-pfälzischen450-Einwoh- ner-OrtesNußbaumhatsichgegendieAusweisungeines Sondergebietes „Biogasanlage“ ausgesprochen und den entsprechenden Änderungsantrag bei der Verbandsge- meindeverwaltung zurückgezogen. Der Projektierer ABO Wind hatte eine Biogasanlage geplant, bei der der Maisanteil weniger als ein Viertel des Substratemi- xes ausmachen sollte. Neben alternativen Energiepflanzen wie derDurchwachsenenSilphieunddemHirschgrasSzarvasi-1soll- ten auch Rindergülle und Geflügelmist eingesetzt werden. Im Vorfeld hatte eine Bürgerinitiative Stimmung gegen die Planungen gemacht. Das Argument, Gärsubstrate aus der Bio- gasanlage könnten die Keimbelastung der Ackerflächen erhö- hen, hatte ABO Wind mit einer Pressemitteilung zu entkräften versucht. Demnach würden die hygienisierten Gärsubstrate SchlämmeausKläranlagenersetzen,diezumTeilkeimbelastet seien,dasieausKläranlagenohneHygienisierungstammten.Pro- jektleiter Daniel Grohganz von ABO Wind empfiehlt daher Men- schen, die Angst vor Keimen auf Ackerflächen haben, sich für denBaueinerBiogasanlagezuengagieren.UmRisikenundUm- weltbelastungenzuminimierenempfehleauchdasUmweltbun- desamt den Ersatz von Klärschlämmen in der Landwirtschaft. Mike Luther von ABO Wind zeigte sich gegenüber der Energie- kommune enttäuscht, dass sich die Politik von der Stimmungs- macheseitensderBürgerinitiativehabebeeindruckenlassen.baf Verlag: G. Bröer & A. Witt GbR Bültestraße 70 b, 32584 Löhne Tel. (05731) 83460 Fax (05731) 83469 www.solarthemen.de redaktion@solarthemen.de Redaktion: Barbara Frey(CvD) Andreas Witt Guido Bröer (verantw.) Lektorat: Kai-Uwe Dosch Druckerei: Kurt Eilbracht GmbH & Co. KG Gohfelder Straße 45 32584 Löhne Anzeigen und Beilagen: Arndt Klöckner, Berlin Tel. (0170) 4944794 Energiekommune-Abo: 59,- Euro pro Jahr für zwölf Ausgaben. ISSN: 2195 - 8742 I M P R E S S U M Foto:DanielWilleke