2 3/ 2014Energiekommune Stromverbrauch an Angebot anpassen Ein Forschungsprojekt entwickelt das erste dynamische StrompreissystemDeutschlands.Essollhelfen,denindus- triellen Stromverbrauch an das Stromangebot anzupas- senundsomiteinenBeitragzurIntegrationerneuerbarer Energien leisten. Viele Kommunen kümmern sich vor allem um eigene Lie- genschaften und versuchen, Privathaushalte zu klimafreundli- chemHandelnzubewegen.AußenvorbleibtbeidenBemühun- gen um mehr Klimaschutz oft die ortsansässige Industrie, die häufigzuden größtenStromverbraucherngehört.Dabeikönnte sie durch Lastverlagerung einen wirksamen Beitrag zur Inte- gration erneuerbarer Energien leisten. Dazu ermittelt das Projekt „Happy Power Hour – Strom“ die technischenPotenzialeunderarbeiteteinflexiblesTarifsystem. Drei Wuppertaler Unternehmen – der Zangenhersteller Knipex- Werk C. Gustav Putsch KG, das Kabelwerk Muckenhaupt & Nus- selt GmbH & Co. KG und der wasserwirtschaftliche Wupperver- band – beteiligen sich an dem Projekt. „Wichtigist,dassdiebetrieblichenProzessedurchMaßnah- menzurEnergieeffizienzundLastverlagerungnichtnegativbe- einflusstwerdenundderzusätzlicheAufwanddieKostenvorteile nicht übersteigt“, sagt Jan Meese von der Forschungsgruppe vom Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal. Daher werde eine automati- sierte Lösung angestrebt. Die Vorbedingungen in der Industrie seien gut, weil hier be- reitsAutomatisierungstechnikeingesetztwerde.AuchistdasVer- hältnis von nötigen Investitionen zu den erwarteten Einspa- rungendeutlichgünstigeralsbeiprivatenHaushalten,soMeese. So gehe die Deutsche Energie-Agentur von einem techni- schen Lastmanagementpotenzial in der Industrie von 5,8 GW aus. Auch die Möglichkeit, Produkte in Lagern oder Tanks zwi- schenzuspeichern, ist vielversprechend: 77 GWh soll die Pro- duktspeicherkapazitätnurinderstromintensivenIndustriebe- tragen – das ist fast das Doppelte der Speicherkapazität aller deutschen Pumpspeicherkraftwerke. baf www. evt.uni-wuppertal.de, www.neue-effizienz.de Projekte des Monats Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will zukünftig ein „Kli- maStadtWerk des Monats“ küren. Der Verband für Wär- melieferung e.V. (VfW) präsentiert ab sofort ein „Con- tracting-Projekt des Monats“. NeueingerichtethatderVfWzudemeineProjektdatenbank, die zahlreiche realisierte Contracting-Projekte von Verbands- mitgliedern aufführt. Suchen lässt sich nach Standort, Art des Objektes und Energieträger. Der VfW sucht laufend repräsenta- tive Contracting-Projekte zur Veröffentlichung. Biszum15.MärzkönneninteressierteStadtwerkeihreBe- werbungzumersten„KlimaStadtWerkdesMonats“beiderDUH einreichen und so ihre Taten beim Klimaschutz darstellen. baf www.energiecontracting.de/4-projekte/index.php www.klima-stadtwerk.de Grafik:BergischeUniversitätWuppertal,LehrstuhlfürElektrischeEnergieversorgungstechnik Verlag: Guido Bröer & Andreas Witt GbR, Bültestraße 70 b, 32584 Löhne Tel. (05731) 83460 Fax (05731) 83469 www.solarthemen.de redaktion@solarthemen.de Redaktion: Barbara Frey(CvD) Andreas Witt (verantw.) Guido Bröer ISSN: 2195 - 8742 Druckerei: Kurt Eilbracht GmbH & Co. KG Gohfelder Straße 45, 32584 Löhne Anzeigen und Beilagen: Arndt Klöckner Tel. (0170) 4944794 Ute Meyer-Heinemann Tel. (0176) 42068868 Energiekommune-Abo: 59,- Euro pro Jahr für zwölf Ausgaben. I M P R E S S U M Sofortprogramm für Klimaschutz DasvonBundesumwelt-undbauministerinBarbaraHendricks angekündigteressortübergreifendeSofortprogrammfürKlima- schutz soll noch 2014 beschlossen werden. Das Bundesum- welt und -bauministerium (BMUB) bezeichnet auf Nachfrage der Energiekommune den Emissionshandel, die anderen (Nicht-CO2-)Treibhausgase, die Energie- und Kreislaufwirt- schaft,denAktionsplanEnergieeffizienz,dieCO2-Senkenund die Bereiche Gebäude und Verkehr als die wichtigsten Hand- lungsfelder, um das für 2020 gesetzte Klimaschutzziel doch noch zu erreichen. Nach den bisherigen Maßnahmen werden 2020 nur 33 bis 35 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 emittiert – Zielvorgabe sind 40 Prozent. Auch Kommunen spielenfürdieZielerreichunglautBMUBeinewichtigeRolle.baf www.bmub.bund.de Antragsfrist für Kommunalrichtlinie Noch bis zum 30. April 2014 können Kommunen Anträge für dasProgrammKommunalerKlimaschutzdesBundesstellen. Gefördert wird etwa die Erstellung von Klimaschutzkonzep- ten, investive Klimaschutzmaßnahmen, Energiesparmodelle an Schulen und Kindergärten sowie Beratungsleistungen für Kommunen,dieamBeginnihrerAktivitäteninSachenKlima- schutz stehen. Anträge nimmt der Projektträger Jülich an.gb www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen N O T I Z E N