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Energiekommune 1/13

11JANUAR 2013Energiekommune Die neue Studie wendet sich den Verteilnetzen zu, also den Netzen, die für die Gemein- den und Regionen wichtig sind. „Die deutschen Verteilnetze müssen deut- lich ausgebaut und modernisiert wer- den“, betont Stephan Kohler, Vorsit- zender der dena-Geschäftsführung: „Nur wenn wir die Netzinfrastruktur entsprechend erweitern, werden wir den Strom aus den dezentralen rege- nerativen Erzeugungsanlagen auch tatsächlich verteilen und verbrauchen können.“ In der Studie hat die dena zusam- men mit der Technischen Universität Dortmund ermittelt, dass im teuersten Szenario bis zum Jahr 2030 insge- samt bis zu 42,5 Milliarden Euro in die Nieder-, Mittel- und Hochspan- nungsnetze investiert werden müs- sen, pro Jahr also durchschnittlich rund 2,4 Milliarden Euro. Bei Einsatz moderner Technolo- gien kann allerdings der Aufwand für das Verlegen von Kabeln deutlich re- duziert werden. Dadurch sieht auch die dena, abhängig von der konkre- ten Situation vor Ort, Einsparmög- lichkeiten von bis zu 50 Prozent. Ver- gessen werden sollte dabei auch nicht, dass Netzausbaumaßnahmen nicht allein der positiven Entwick- lung der erneuerbaren Energien zuzu- schreiben sind. Sie können unabhän- gig vom Bau von Wind- und Solarstromanlagen den Gemeinden zugute kommen. So musste in dem kleinen Ort Friedrich-Wilhelm-Lüb- ke-Koog das Stromnetz verstärkt wer- den, nachdem sich einige Familien entschlossen hatten, auf ihren Dä- chern Solarstromanlagen mit insge- samt mehr als einem Megawatt zu installieren. Über das bessere Netz freuten sich allerdings auch Landwir- te, denn das alte kam bei den gestie- genen Anforderungen auf der Ver- brauchsseite nur noch schwer mit. Netzausbau gespart Nicht immer ist ein Ausbau der Net- ze erforderlich, schreibt die dena. Das zeigen Erfahrungen. So hat die RWE AG in Bitburg-Prüm in der Ei- fel durch den Einsatz eines Mittel- spannungsreglers die Aufnahmeka- pazität des Netzes für Wind- und So- larstrom deutlich erhöht. Die Anlage wurde im Rahmen des Projektes SmartCountry extra aus Neuseeland angeliefert. Außerdem wurde in Bit- burg-Prüm eine Biogasanlage mit ei- nem größeren Gasspeicher versehen, um einen Ausgeich zum fluktuieren- den Wind- und Solarstromangebot zu schaffen. Strom selbst verbrauchen Und in Pellworm will E.ON Hanse zeigen, dass es möglich ist, die auf der Insel regenerativ erzeugte Ener- gie größtenteils vor Ort zu nutzen und weniger Strom ans Festland abzu- geben. Am 17. Dezember gab das Unternehmen Gildemeister bekannt, es werde für das Projekt eine Vanadi- um-Redox-Flow-Batterie mit einer Speicherkapazität von 1,6 Megawatt- stunden liefern. Sehr wichtig ist beim Einsatz von Batterien, dass sie netzdienlich be- trieben werden. Dann sparen sie Ausbaukosten im Netz. Andernfalls können sie sogar den gegenteiligen Effekt haben. Im Rahmen des Projek- tes „PV-Integrated“, das das Fraunho- fer IWES koordiniert, wird ermittelt, wie dezentrale Speicher die Netze entlasten können. Wie Projektleiter Martin Braun feststellt, hängt dies von den Rahmenbedingungen ab. Speicherbetreiber bräuchten die rich- tigen Anreize. Und um die können sich die Politik oder auch pfffige Stadtwerke kümmern. Andreas Witt Tuning für das lokale Stromnetz Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat Mitte Dezember eine Studie zum notwendigen Ausbau der Stromnetze vor- gelegt. Allerdings gibt es neben dem Verlegen neuer Kabel auch andere Optionen, die günstiger sein können. Ein Mitarbeiter der RWE bei einer Kontrolle im Inneren eines Mittelspannungsreglers. N E T Z A U S B A U Foto:RWE

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