Das Klima wird nicht besser, in- dem wir Papier produzieren“, mit diesem Argument strich der Münchner Stadtrat Mitte Dezem- ber 2012 den Betrag von 700000 Euro aus dem soeben aufgestockten Klimaschutzprogramm – das Geld war für diverse Gutachten vorgese- hen. Auch wenn die meisten Klima- schutzkonzepte (IK) oder Klima- schutzteilkonzepte (TK), die im Rah- men der Klimaschutzinitiative vom Bundesumweltministerium (BMU) zu 65 bzw. 50 Prozent gefördert wer- den, sicherlich nicht ganz so viel kos- ten: Es lohnt sich tatsächlich nur, Geld dafür auszugeben, wenn auch der klare Wille zur Umsetzung gege- ben ist. „Die Verwaltungsspitze und die politischen Gremien müssen da- hinterstehen“, sagt Hans Hertle vom Institut für Energie- und Umweltfor- schung Heidelberg GmbH (ifeu): „Wenn keiner das Konzept umsetzen will, braucht man es nicht zu ma- chen.“ Ein Konzept zu erstellen, nur weil es die Grünen im Stadtrat for- dern oder weil die Nachbarstadt auch eins hat, ist seiner Erfahrung nach nicht zielführend. Identifikation ist wichtig „Die Kommune muss sich mit dem Thema identifizieren“, sagt auch Da- niel Willeke, der als Klimaschutzma- nager in Dessau-Roßlau (Sachsen- Anhalt) das dortige Klimaschutzkon- zept umsetzt. Willeke: „Die Kommu- ne sollte sich bewusst machen, dass der Klimaschutz ein Thema ist, das sie die nächsten Jahrzente begleiten wird“. Bis 2050 müssen die Treibhaus- gas-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent verrin- gert werden – das ist die Zielvorgabe des BMU, an der sich auch die kom- munalen Klimaschutzkonzepte orientieren sollen. Da dies ein eher abstraktes Ziel ist, ist es wichtig, auch naheliegende Vorteile für die eigene Kommune herauszustellen. Neuer- dings fördert das BMU Öffentlich- keitsarbeit bereits begleitend zur Erstel- lung von Klimaaschutzkonzepten. Willeke etwa wirbt vor Ort für „sein“ Konzept, indem er unter ande- rem darstellt, wie die regionale Ent- wicklung und das Stadtmarketing vom Klimaschutz profititieren. Dass es wichtig ist, ein Konzept auf verständliche Art und Weise zu kommunizieren, bestätigt auch Anja Wenninger vom Referat Nachhaltige K L I M A S C H U T Z 8 JANUAR 2013Energiekommune Für Kommunen, die in Sachen Klimaschutz zielgerichtet vorankommen wollen, gibt es vom Bund wieder Zuschüsse für maßgeschneiderte Konzepte. Soll später tatsächlich Energie gespart oder in erneuerbare Energien investiert werden, braucht es zur Umsetzung der Konzepte vor allem eines: den politischen Willen. EIN PLAN FÜR DEN KLIMASCHUTZ Foto:DanielWilleke „Kommunikation und Begeisterung sind wesentliche Erfolgsfaktoren meiner Arbeit“, sagt Klimaschutzmanager Daniel Willeke (2.v.l.)