Die riesigen Töpfe voller Ener- gie werden wiederkommen. Gehörten früher große Kohle- bunker und die Gasometer, wo die Stadtwerke ihr oft selbst produziertes Kokereigas horteten, zum Bild vieler Städte, so werden es in Zeiten der Energiewende riesige Speicher voller heißen Wassers sein. Im Prinzip geht es aber immer noch um die gleiche Sache: Wer im kommunalen Umfeld die Versorgungssicherheit stärken möchte und kein Spielball kurzfristi- ger Energiepreissschwankungen sein will, wer vielleicht sogar selbst aktiv die Mechanismen von Angebot und Nachfrage nutzen möchte, der muss Energie für eine Weile speichern können. Beispiel Münster: Dort haben die Stadtwerke bereits 2005 einen alten Kohlebunker als Wärmespeicher um- gebaut. Vier jeweils fast 2000 Kubik- meter fassende Stahltanks wurden innerhalb der alten Betonhülle er- richtet und an das Fernwärmenetz der Stadt Münster angeschlossen. Damit wird es möglich, das benachbar- te Gas-Heizkraftwerk, das Strom und Wärme erzeugt, gezielt nur dann zu be- treiben, wenn im Tagesverlauf die Strompreise hoch sind. Wärme, die dabei – zumindest im Sommer – zu viel erzeugt wird, lässt sich dann zwischenspeichern und zu Zeiten mit schwacher Stromnachfrage an das Fernwärmenetz abgeben. Ziel des Speichers ist also eine Entkopp- lung von Strom- und Wärmenachfra- ge, wie die Fachleute sagen. Und die wird in Zeiten der Energiewende aus Sicht der kommunalen Energiepro- duzenten immer wichtiger werden. Wind und Sonne verändern alles Denn Wind- und Solarstrom werden – gemessen an bisherigen energie- wirtschaftlichen Investitionszyklen – in rasantem Tempo den Strommarkt umkrempeln. Diese fluktuierenden Energien werden zum Rückgrat der Stromversorgung. Für träge Atom- Foto: Stadtwerke Münster 6 JANUAR 2013Energiekommune WÄRME UND STROM ZUSAMMENDENKEN Dem Ausbau von Wärmenetzen kommt eine Schlüsselrol- le für die Umstellung der Versorgung auf erneuerbare Energien zu. Wärmespeicher sind dabei entscheidend. Speisen in das Fernwärmenetz von Münster ein: vier riesige Stahltanks, die in einem alten Kohlebunker stehen.